Eröffnung der Elbphilharmonie

Lange Zeit sorgte der Bau des neuen Kultur-Wahrzeichens Hamburgs für Ärger. 10 Jahre um genau zu sein. Doch heute, einen Tag vor der groß geplanten Eröffnung der Elbphilharmonie ist von der Skepsis der letzten Jahre nicht mehr viel zu spüren. Stattdessen macht sich Euphorie breit. Kein Wunder, verspricht die zweitägige Eröffnungsfeier doch ein Spektakel der Extraklasse, zu dem auch die Bundeskanzlerin und der Bundespräsident geladen werden. Schon seit einigen Tagen erstrahlt die Elbphilharmonie im Licht der Hochleistungsscheinwerfer. Aber nicht nur bei den Lichttechnikern steigt die Aufregung. Alles zur Eröffnung des architektonischen Highlights in Hamburgs HafenCity.

Die Elbphilharmonie-Eröffnung

Bisher machte die Elbphilharmonie vor allem durch die lange Bauzeit von sich reden. Die Fertigstellung des Gebäudes war ursprünglich für das Jahr 2010 vorgesehen, verzögerte sich aber um knapp sechs Jahre. Nun wird das Synonym des Berliner Flughafenbauchaos endlich eröffnet und sorgt gleichwohl für Begeisterung und Skepsis unter Hamburgern. Die Mehrzahl aber, so scheint es zumindest, freut sich auf die Eröffnung der Konzerthalle. Die soll die Hamburger und die deutsche Kulturlandschaft bereichern und gilt mit ihrem modernen Design in Form einer Wasserwelle, zwei Konzertsälen, einem Hotel und der zentralen Plattform auf 37 Metern Höhe längst als neues Wahrzeichen der Hansestadt. Die Eröffnung soll mindestens so spektakulär werden wie das Gebäude selbst. Im großen Konzertsaal, der übrigens Platz für bis zu 2.100 Menschen bietet, spielen zur Eröffnung Geigen und Trompeten, Kanzlerin Merkel und Bundespräsident Gauck mischen sich unter die 2.100 Gäste.

Darunter auch knapp 1.000 Besucher, die ein Ticket bei der Verlosung ergattern konnten. Und draußen verwandelt eine Lichtshow das Konzert in Bilder, die das nächtliche Hamburg erleuchten. Natürlich werden auch die Ideengeber und Architekten hinter dem Mammutprojekt dabei sein. Darunter der Akusitker Ayuhisa Toyota, die Architekten Pierre de Meuron, Jacques Herzog und Ascan Mergenthaler. Durch die Eröffnungsfeier führt dann Moderatorin Barbara Schöneberger.

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Ein von Elbphilharmonie Hamburg (@elbphilharmonie) gepostetes Foto am

Für alle, die nicht dabei sein können, überträgt NDR.de Festakt, Lichtshow und das Eröffnungskonzert live. Hamburger und Hamburg-Besucher können zumindest die Lichtshow aber auch draußen erleben. Den besten Blick haben Sie im Hafen oder von den Landungsbrücke aus.

Aber auch nach der pompösen Eröffnung soll „Elphi“, wie das Konzerthaus auch genannt wird, für Aufsehen sorgen, Mit klassischen und modernen Konzerten, einem Luxus-Hotel und einer einmaligen Architektur. Die Tickets für die erste Saison sind seit langem ausverkauft. Wie sich die Elbphilharmonie nach Abklingen der großen Euphoriewelle entwickelt, bleibt abzuwarten.

Vom Lagerhaus zum Design-Wahrzeichen

Die Elbphilharmonie entstand an einem historischen Ort, in der heutigen HafenCity. 1875 wurde hier das größte Lagerhaus des Hamburger Hafens errichtet. Im Kaiserspeicher wurden bis in die 90er Jahre hinein Kakao, Tee und Tabak gelagert. 2007 wurden die Außenmauern des Speichers in den Bau der neuen Elbphilharmonie integriert. Damals war die Eröffnung des größten Hamburger Konzerthauses noch für 2010 vorgesehen, die Gesamtkosten sollten sich auf 186 Millionen Euro belaufen. Mit knapp sieben Jahren Verspätung und 800 Millionen Euro Kosten öffnet Elphi nun endlich die Türen für Klassikfans aus aller Welt.

Das Herzstück der Philharmonie bildet der große Konzertsaal, der neben einmaliger Akustik auch auf allen Plätzen eine gute Sicht auf die Bühne gewährt. Die Verkleidung besteht aus 10.000 Gipsfaserplatten, die die „Weiße Haut“ des Saales bilden. Die Glasfassade, schon von Weitem gut sichtbar, besteht aus 1.100 unterschiedlich gebogenen Glaselementen, die die Sonnenstrahlung nach Außen reflektieren. Für die Innenausstattung waren die Designer Marcel Besau und Eva Marguerre zuständig. Das junge Hamburger Design-Duo setzte dabei auf ausgewählte Möbel und modernes Design. Alles im Einklang mit der Architektur des Gebäudes.

Übrigens: Angeblich sind die Kosten für den Elphi-Bau auch deshalb so in die Höhe geschossen, weil es zu architektonischen Fehleinschätzungen und überflüssigen Ausgaben kam. Bei der Toiletten-Ausstattung zum Beispiel. Hier ist von Klobürsten im Wert von 292 Euro und Handtuchspendern für 957 Euro die Rede. Die Verantwortlichen korrigierten den Klobürsten-Betrag übrigens später auf 41 Euro pro Stück.

Zu Besuch in der Elphi

Wer sich kein Ticket für Eröffnungsfeier und die erste, bereits ausverkaufte, Saison sichern konnte, hat trotzdem die Möglichkeit die Elbphilharmonie zu entdecken. In der Plaza zum Beispiel. Sie bildet die Nahtstelle zwischen dem traditionsreichen Hafenspeicher und dem gläsernen Neubau – und gewährt auf 37 Metern Höhe einen Rundumblick auf den Hamburger Hafen und die Sehenswürdigkeiten der Hansestadt. Für alle, die noch mehr Luxus wollen, gibt es außerdem ein integriertes Sterne-Hotel, das Westin Hamburg. Neben einer 1.300 m² großen Wellnesslandschaft gibt es auch einen Fitnessbereich, 244 Zimmer und Suiten und ein Restaurant. In der gegenüberliegenden Westspitze stehen 45 Apartments zum Verkauf. Der Großteil der extravaganten Wohnungen soll bereits verkauft sein. Und das bei Preisen von rund 35.000 Euro pro Quadratmeter.

Darüber hinaus finden Sie im Elphi ein Restaurant, futuristische Foyers, den kleinen Saal, der aber mit 550 Plätzen immer noch groß genug ist für Kammermusik und Jazz-Konzerte und die Kaistudios. Hier sollen Proben, Musikprogramme und Workshops stattfinden. Der beste Weg hinauf auf die Plaza und zu den Konzertsälen ist übrigens die Tube, eine 82 Meter lange, leicht gewölbte Rolltreppe, die quer durch das Gebäude führt. Erstmal können Sie sich aber auf die Eröffnungsfeier samt Konzert freuen, das nicht nur auf NDR.de, sondern auch von einigen Radiosendern übertragen wird.

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