Work and Travel, Au Pair & Co.: Die coolsten Reisemöglichkeiten nach dem Abi

Endlich eigene Entscheidungen, endlich Freiheit, endlich neue Horizonte entdecken! Ganze 43% aller deutschen Abiturienten planen nach dem Schulabschluss erstmal eine Auszeit in Form von Work and Travel, Au Pair und Co. Aber wo lassen es sich junge Weltenbummler besonders gutgehen?

Travelcircus zeigt welche Länder durch ein optimales Preis-Leistungsverhältnis punkten, wo es besonders viel zu sehen gibt und welche Destinationen aufregende Abenteuer versprechen. Außerdem verraten unsere Reiseexperten interessante Insider-Tipps und Tricks, wie der Auslandsaufenthalt zum vollen Erfolg wird!

Das Wichtigste in Kürze:

  • Work & Traveller kommen aus Down Under mit einem Plus in der Reisekasse zurück
  • Im Schnitt kostet ein Working-Holiday-Visum rund 200 €
  • Als Au Pair ins Ausland? Günstiger geht’s nicht!
  • Erste Uni-Luft schnuppern: Au Pairs in den USA besuchen drei Stunden pro Woche das örtliche College
  • Die Welt entdecken und gleichzeitig den Lebenslauf aufmöbeln? Das geht beim Auslandspraktikum am besten
Übersicht der coolsten Destinationen & Reisearten

Warum ins Ausland? | Ausland ja – aber wohin? | Work & Travel | Au Pair | Auslandspraktikum | FAZIT: Abi geschafft – was nun?

Warum ins Ausland?

12 bzw. 13 Jahre lang haben die Abiturienten die Schulbank gedrückt und mit Fleiß, Schweiß und Tränen schließlich jede noch so schwere Hürde überwunden. Nach all den durchgepaukten Nächten ist es schließlich an der Zeit, sich für die harte Arbeit im Abitur zu belohnen!

Und seien wir mal ehrlich: Wenn nicht jetzt, wann dann? Nach dem Abitur haben die jungen Erwachsenen ihren ersten großen Lebensabschnitt gemeistert – eine solche Gelegenheit wird sich in dieser Form nie wieder ergeben. Nach Studium oder Ausbildung folgt der direkte Schritt ins Arbeitsleben, wenig später die Familienplanung; mehr Zeit als für den obligatorischen 2-Wochen-Sommerurlaub bleibt da selten.

Independence & experience: Letzte Schritte ins Erwachsenenleben

Unterkunft finden, Job suchen und mit dem verdienten Geld möglichst nachhaltig haushalten – für viele Jugendliche ist es das erste Mal, dass sie nach dem Abitur wirklich auf ganz eigenen Beinen stehen müssen. Unumstritten gelten mehrmonatige Auslandsreisen deshalb als beste Möglichkeit, um die eigene Selbstständigkeit auszubauen.


Ganz nebenbei verbessern die jungen Weltenbummler dabei ihre Sprachkenntnisse, knüpfen internationale Kontakte und sammeln interkulturelle Erfahrungen. In der globalisierten Gesellschaft des 21. Jahrhunderts wird beim Arbeitgeber deshalb kaum etwas so sehr geschätzt, wie ein Auslandsaufenthalt.

Die Reise zum Mittelpunkt des Selbst

Ob Work & Travel, Au Pair oder Auslandspraktikum, die Auslandsreise bietet jungen Erwachsenen die Möglichkeit, ins Berufsleben reinschnuppern und Verantwortung zu übernehmen – und zwar ohne großen Druck. Fruit-picking ist doch nicht das Richtige? Dann geht es weiter in die nächste Stadt zum Kellnern. Gastfamilie passt nicht? Auch da finden sich in den meisten Fällen Lösungen vor Ort.

Es sind vor allem solche Hürden und Schwierigkeiten, die die Reisenden im Verlauf der Zeit reifen lassen und den Blick über den Tellerrand ermöglichen. Wer sein altes Leben einige Monate zurücklässt, schenkt sich beste Bedingungen, um zu sich selbst finden. Was will ich eigentlich in der Zukunft erreichen? Komme ich in anderen Kulturen klar? Wer bin ich und wer will ich sein? Es sind Fragen wie diese, für die auch mal die Perspektive gewechselt werden muss, um sie beantworten zu können.

Ausland ja – aber wohin?


Wer sich für Work & Travel, Au Pair oder Ähnliches entscheidet, sollte sich vor Augen führen, dass eine sehr lange Zeit in fremder Atmosphäre verbracht wird. Es handelt sich mit großer Wahrscheinlichkeit um den längsten “Urlaub” des Lebens. Die jungen Reisenden werden ein Land nie wieder so intensiv entdecken können. Deshalb sollte bedacht und weise gewählt werden.

Um die Globetrotter bei der Entscheidung zu unterstützen, haben unsere Reiseexperten im Folgenden verschiedene Reiseformen und die beliebtesten Destinationen genauer unter die Lupe genommen.


Work & Travel

Wohl kaum eine Variante des Auslandsaufenthaltes ist so zwanglos und flexibel wie Work & Travel. Ob eine kurze Auszeit von wenigen Wochen oder eine Reise von bis zu zwei Jahren – da die Weltenbummler ausschließlich für sich selbst verantwortlich sind und nicht an einen Ort gebunden sein müssen, ist der Spielraum hier besonders groß.


Um Work & Travel durchführen zu dürfen, benötigen junge Erwachsene das sogenannte “Working-Holiday-Visum”. Im Regelfall können damit bis zu 12 Monate bezahlte Gelegenheitsjobs angenommen werden. Australien, Neuseeland, Kanada, Japan, Hongkong, Singapur und Südkorea bieten dieses Visum für deutsche Staatsbürger an. Alternativ kann eine Work & Travel-Auszeit auch in Ländern der EU durchgeführt werden. Dann ist kein Visum nötig.

Aus 12 mach 24: Das Working-Holiday-Visum kann unter gewissen Bedingungen verlängert werden. Um beispielsweise weitere 12 Monate in Australien verbringen zu dürfen, müssen während des ersten Aufenthaltsjahres 88 volle Arbeitstage in der “specified work” (u.a. Fruitpicking, Farmarbeit, Bauarbeiten etc.) in ländlichen Regionen vorgewiesen werden. In Neuseeland ist eine Verlängerung unter ähnlichen Bedingungen um drei Monate möglich.

Bis ans Ende der Welt

Mehr als die Hälfte der jungen Reisenden zieht es zu einem Work & Travel-Aufenthalt nach Australien und Neuseeland. Kein Wunder; schließlich lockt das andere Ende der Welt mit exotischer Flora und Fauna, einzigartigen Naturkulissen und einer faszinierenden Kultur.


Rund 16% der Work & Traveller zieht es hingegen jedes Jahr nach Kanada. Damit ist der Norden Amerikas die drittbeliebteste Destination. Erst danach folgen Länder in Europa.

Schon gewusst? Kanada gibt jedes Jahr nur eine begrenzte Anzahl an Working Holiday Visa frei. 2019 sind es 4.500 Stück. Die Vergabe der Visa begann bereits im Dezember 2018. Mit etwas Glück können Interessierte aber noch einen Platz erhaschen.

Ein teurer Spaß?

Eine Auslandsreise per Work & Travel gilt als verhältnismäßig kostspielig. Dabei ist natürlich immer entscheidend, wie fleißig die Weltenbummler vor Ort sind, welcher Lohn gezahlt wird und wo genau es hingeht.


Travelcircus hat die drei beliebtesten Work & Travel-Destinationen in Hinblick auf Vorab-Kosten, Preise vor Ort und Mindestlohn verglichen und Erstaunliches festgestellt:

Australien Neuseeland Kanada Durchschnitt
Hin- und Rückflug 1.080,00 € 1.204,00 € 685,00 € 989,67 €
Visum 450 AU$
(281,90 €)
245 NZ$
(145,21 €)
250 CA$
(166,30 €)
197,80 €
Auslandskranken-
versicherung
402,00 € 402,00 € 402,00 € 402,00 €
Internationaler
Führerschein
15,00 € 15,00 € 15,00 € 15,00 €
Ausrüstung* 123,75 € 123,75 € 123,75 € 123,75 €
Preipaid Handy-SIM
(1 Jahr)
112,80 € 92,52 € 239,64 € 148,32 €
365 Übernachtungen
im Hostel
5.949,50 € 5.409,30 € 7.562,80 € 6.307,20 €
Verpflegung 3.120,00 € 3.120,00 € 3.120,00 € 3.120,00 €
Transport vor Ort
(Bus/ Auto)
1.082,00 € 972,18 € 950,00 € 1.001,39 €
Gesamtbudget 12.166,95 € 11.483,96 € 13.264,49 € 12.305,13 €
Finanzieller
Nachweis**
3.132,28 € 2.489,38 € 1.662,99 € 2.428,22 €
Mindestlohn/
Stunde
18,93 AU$
(11,87 €)
17,70 NZ$
(10,50 €)
11,06 CA$
(7,36 €)
9,91 €
Verdienst*** 12.344,80 € 10.920,00 € 7.654,40 € 10.306,40 €
Was bleibt am Ende
übrig?
177,85 € -563,96 € -5.610,09 € -1.998,73 €

Übersicht & Preisvergleich der Top 3 Work & Travel Destinationen. Um die Kosten so niedrig wie möglich zu halten, gehen wir von Selbstorganisation aus. Bei den angegebenen Preisen handelt es sich stets um das günstigste Angebot. Betrachteter Zeitraum: 12 Monate. | * Rucksack 70 l, Wanderschuhe, Schlafsack, Trinkflasche, Steckdosen-Adapter | ** muss bei Anreise vorgelegt werden | *** bei 6 Monaten à 40 Arbeitsstunden/ Woche mit Mindestlohn

Obwohl sowohl die Flugkosten als auch der Preis für eine Rundreise (wahlweise per Bus oder Auto) in Australien und Neuseeland deutlich kostspieliger sind als in Kanada, müssen Work & Traveller im Norden Amerikas deutlich tiefer in die Tasche greifen: Unterm Strich kostet ein Aufenthalt in Kanada in etwa das Zehnfache einer Reise nach Down Under.

Grund dafür: Australien und Neuseeland überzeugen mit einem großzügigen Mindestlohn. Geht man davon aus, dass die jungen Weltenbummler 6 Monate arbeiten und 6 Monate reisen, verdienen sie bei einer 40-Stundenwoche in Australien auf das Jahr gerechnet über 12.000 €, in Neuseeland immerhin fast. 11.500 € – in Kanada sind es hingegen nur 7.600 €. In der Differenz betrachtet kommen Globetrotter sogar mit 177,85 € aus Australien zurück, wohingegen kanadische Urlauber 5.610,09 € hinblättern müssen.

Work & Travel – Die beliebtesten Destinationen im Überblick


27,6 % aller Work & Traveller entscheiden sich für eine Reise zu Känguru, Koala und Wombat. Neben der artenreichen Tierwelt sind es vor allem Naturwunder wie das Great Barrier Reef, Ayers Rock und der Great Ocean Walk, die deutsche Abiturienten in den Bann ziehen. Doch auch die Großstädte Sydney, Melbourne und Perth locken mit Sehenswürdigkeiten wie dem Opera House, dem Queen Victoria Market und The Bell Tower.

Wer sich nach dem Schulabschluss nach einer Auszeit in fremden Welten sehnt, aber nicht so tief in die Tasche greifen möchte, ist in Australien genau richtig! Mit einem Mindestlohn von 18,93 AU$ lassen sich Kosten wie Unterkunft, Verpflegung und Weiterreise sehr gut finanzieren – im Idealfall sogar so gut, dass die Weltenbummler mit mehr Geld zurückkommen, als sie für Flug, Ausrüstung, Visum & Co. einkalkulieren mussten.

Verkehrte Welt: Da sich Australien auf der Südhalbkugel unserer Erde befindet, verlaufen die Jahreszeiten entgegengesetzt zu denen in Deutschland. Heißt im Klartext: Baut die Familie daheim einen Schneemann, liegen die Globetrotter in Down Under bei 40°C am Strand.


24,3 % der Weltenbummler machen sich nach dem Abitur auf den Weg zu den Kiwis – hierbei handelt es sich übrigens nicht nur um die süßen Vögel mit langem Schnabel; auch die Bewohner des Inselstaates nennen sich selbst so.

In Nord- und Südinsel geteilt, gibt es in Neuseeland allerhand zu entdecken: Am Ende des 90-Mile-Beach sorgt beispielsweise Cape Reinga für mystische Atmosphäre – immerhin gilt die Inselspitze als Tor zur Unterwelt. Auch die Waitomo Glühwürmchenhöhlen zählen zu den Highlights der Nordinsel. Auf der Südinsel sind es hingegen Naturphänomene wie der Franz Josef Gletscher oder der Milford Sound, die junge Abenteurer zum Staunen bringen.

Mit einem Mindestlohn von 17,70 NZ$ lässt sich ein Jahr in Neuseeland gut finanzieren. Unterkünfte und Busreisen sind im Vergleich zu Australien und Kanada recht günstig. Insider-Tipp: Die Kiwis lieben “Buy 2, Get 3”-Angebote. Wer die Augen offen hält, kann so das ein oder andere Schnäppchen machen und vor Ort sparen.

Filmfans aufgepasst: Zahlreiche Szenen aus “Der Herr der Ringe” wurden in Neuseeland gedreht. Was Liebhaber der Fantasy-Trilogie auf keinen Fall verpassen sollten? Einen Besuch des “Hobbiton Movie Set” in Matamata.


Immerhin 16,2 % der Work & Traveller entscheiden sich für einen Aufenthalt in Kanada – oder besser gesagt: Sie haben das Glück, einen der begehrten Plätze zu erhalten. Denn die Zahl der Visa ist jährlich begrenzt.

Mit einer Nord-Süd-Ausdehnung von 4.600 km und einer Ost-West-Ausdehnung von 5.500 km ist das Wetter in Kanada mindestens so vielseitig wie die Naturkulisse. Schönheiten wie der Banff-Nationalpark, die Badlands und die Niagarafälle verschlagen Reisenden regelmäßig den Atem.

Wer einen Work & Travel-Aufenthalt in Kanada plant, sollte früh anfangen zu sparen. Der Mindestlohn im Land unterscheidet sich von Region zu Region. Je nachdem, wo die Reise hingeht, kann es also schon mal recht teuer werden, während das Einkommen die Kosten nicht unbedingt komplett decken kann. Doch keine Sorge; wer seine Kosten im Blick hat und gut bezahlte Jobs erhaschen kann, kommt auch in Kanada super über die Runden.

Hello, ça va?In Kanada wird nicht nur Englisch gesprochen. Je nach Region sollten die Reisenden auch einige Floskeln Französisch beherrschen – so beispielsweise in Québec. Weltenbummler, die nur Englisch sprechen, sollten sich folgenden Satz einprägen: “Pouvez-vous parler anglais s’il vous plaît?” – zu Deutsch: Könnten Sie bitte Englisch sprechen?

Au Pair

Direkt in das Leben eines fremden Landes eintauchen, neue Sitten kennenlernen und spannende Kulturen hautnah erleben – und das auch noch für kleines Geld. Klingt nach einem Traum? Kann bei einem Au Pair-Aufenthalt aber Wirklichkeit werden!


Grundsätzlich gibt es keine günstigere Variante, ein Jahr im Ausland zu verbringen: Die jungen Weltenbummler werden als festes Mitglied in einer Gastfamilie aufgenommen und nehmen am alltäglichen Leben teil; inklusive Vollzeitverpflegung, eigenem Zimmer und Taschengeld, versteht sich. Im Gegenzug übernehmen die jungen Erwachsenen die Aufgabe der Kinderbetreuung und unterstützen die Familie bei leichten Hausarbeiten.

Erste Uni-Luft schnuppern: Neben der Kinderbetreuung und den Hausarbeiten besuchen die Au Pairs in den USA die örtliche Universität. Insgesamt müssen sechs Credits erreicht werden, was etwa drei Stunden pro Woche entspricht. Kurse finden aber oft auch in Blöcken statt. Grund dafür: Das benötigte J1-Visum entspricht in den USA dem Studentenvisum.

Sicher & sorgenfrei ins Ausland

Am liebsten reisen junge Erwachsene für ihr Au Pair-Jahr in die USA. Doch auch europäische Länder wie Frankreich sind ganz vorn mit dabei. Kein Wunder, schließlich wird Englisch in deutschen Schulen als erste Fremdsprache gelehrt; Französisch lernt immerhin fast jeder vierte Schüler.

Anders als bei Work & Travel oder einem Auslandspraktikum muss der Au Pair-Aufenthalt über eine Agentur laufen. Das beruhigt wahrscheinlich nicht nur die jungen Reisenden, sondern vor allem die Eltern – denn ihre Kinder haben vor Ort stets eine offizielle Ansprechperson und sind im Notfall nicht auf sich allein gestellt.

Wie werde ich Au Pair?

Die Gastfamilien vertrauen den Au Pairs als völlig fremden Menschen ihre Kinder an. Klar, dass es da im Vorfeld bestimmte Kriterien für die jungen Reisenden zu erfüllen gibt:


Erfüllt der Abiturient alle Bedingungen, geht es auf die Suche nach einer geeigneten Agentur, die zwischen Au Pair und Gastfamilie vermittelt. Zu den beliebtesten Organisationen gehören AIFS und TravelWorks. Übrigens: Der Preis für die Au Pair-Agentur beinhaltet meist bereits Hin- und Rückflug, Reisekrankenversicherung, Reiseunfallversicherung sowie Reisehaftpflichtversicherung; vergleichen lohnt sich also!

Achtung! Viele Agenturen akzeptieren nur Mädchen, weil sich Jungen unter den Gastfamilien oft nur sehr schwer vermitteln lassen.

Hat sich der Weltenbummler für eine Agentur entschieden, folgt im Normalfall ein Gespräch. Wo soll es hingehen? Welche Vorstellungen hat der Bewerber? Liegen besondere Qualifikationen vor? Im Anschluss wird die Bewerbung für die Gastfamilien freigeschaltet.

Film ab: Oft gehört zum Bewerbungsprozess auch der Dreh eines Videos, in welchem sich der/die Au Pair vorstellt. So können sich die Gastfamilien ein Bild des Bewerbers machen.

Die letzten Schritte

Interessiert sich eine Gastfamilie für einen Bewerber, wird ein Skype-Gespräch organisiert, um im direkten Austausch herauszufinden, ob die Chemie stimmt. Entscheiden sich beide Seiten füreinander, steht dem Au Pair-Aufenthalt nichts mehr im Weg.


Im Gastland angekommen, besuchen die jungen Reisenden zunächst die Orientation Days, um sich auf die Familie und die fremde Kultur vorzubereiten. Auch bei etwaigen Problemen stehen Ansprechpartner vor Ort zur Verfügung – selbst dann, wenn es menschlich doch nicht passt und ein Familienwechsel gewünscht wird.

Angekommen – Und jetzt?

Flug überstanden und mit der Familie Bekanntschaft geschlossen – aber wie geht es weiter? Je nach Land und Familie gibt es ein bestimmtes Arbeitspensum, das erfüllt werden muss. Natürlich steht den Reisenden auch ein Taschengeld und Urlaub zur Verfügung.


Um als Au Pair in die USA zu gehen, benötigen junge Reisende das sogenannte Studentenvisum J1. Damit dürfen sich die Gäste 12 Monate im Land aufhalten, arbeiten und die Universität besuchen.

In der Gastfamilie angekommen, werden Unterkunft und Verpflegung von der Familie gestellt. Im Gegenzug betreuen die Au Pairs 45 Stunden pro Woche die Kinder und unterstützen die Familie bei leichten Hausarbeiten. Für die geleistete Arbeit erhalten sie ein wöchentliches Taschengeld von 195,75 US$. Dass beim Auslandsaufenthalt ordentlich das Sparschwein gefüttert werden kann, beweist unsere Preisübersicht:

Agentur A Agentur B Agentur C Durchschnitt
Programm-
gebühren
990,00 € 630,00 € 480,00 € 700,00 €
Versicherung &
Flüge
inklusive inklusive inklusive inklusive
Visum 170,00 € 170,00 € 170,00 € 170,00 €
Studium mit 500,00 US$
bezuschusst
mit 500,00 US$
bezuschusst
mit 500,00 US$
bezuschusst
mit 500,00 US$
bezuschusst
Summe 1.160,00 € 800,00 € 650,00 € 870,00 €
Jahresgehalt
(bei 174,61 €
pro Woche)
9.079,72 € 9.079,72 € 9.079,72 € 9.079,72 €
Das bleibt übrig
(zum Shoppen &
Reisen)
7.919,72 € 8.279,72 € 8.429,72 € 8.209,72 €

Bildung ist das halbe Leben

Neben der Arbeit besuchen die jungen Reisenden außerdem drei Stunden pro Woche einen Kurs am College. Am Ende des Jahres müssen sechs Credits vorgewiesen werden können. Dafür gibt es spezielle Au Pair-Kurse, die 500 US$ kosten, aber mit ebendiesem Preis auch bezuschusst werden – also keine zusätzlichen Kosten für die Reisenden.

Mehr Bildung: Im Normalfall besuchen Au Pairs drei Stunden pro Woche einen Kurs am College. Wer mehr Universitätsluft schnuppern möchte, kann sich mit EduCare aber auch sechs Stunden pro Woche als Gasthörer weiterbilden.

Au Pair & Reisen

Um Land und Leute außerhalb der Familie zu entdecken, stehen den Au Pairs pro Woche 1 ½ freie Tage sowie 10 Urlaubstage zur Verfügung. Zudem haben sie nach Ablauf des Visums einen Monat Zeit, um das Land zu verlassen. Perfekt, um das gesparte Taschengeld in eine kleine Rundreise zu investieren, oder?


Südländischer Charme an der Côte d‘Azur, raue Natur in der Bretagne oder Großstadtfeeling in Paris? Frankreich lockt mit vielseitigen Landschaften, einem unvergleichlichen Kulturangebot und einer Küche, die die Geschmacksknospen tanzen lässt. Da wundert es nicht, dass sich jedes Jahr tausende Au Pairs das “Savoir Vivre” im Land der Liebe nicht entgehen lassen.

Besonders ansprechend für deutsche Au Pairs: Da Frankreich und Deutschland EU-Mitglieder sind, ist für die Einreise kein Visum nötig. Außerdem lässt sich das Land nach dem Au Pair-Aufenthalt noch problemlos weiter bereisen.

Flexibel nach Frankreich

Wer sich für eine Au Pair-Zeit in Frankreich entscheidet, kann zwischen drei und 12 Monaten in einer Familie gastieren. Oft suchen Eltern jedoch eine Kinderbetreuung für das gesamte Schuljahr, weshalb eine Reisezeit von neun bis 12 Monaten empfohlen wird. Bleibt ein Au Pair länger als drei Monate im Land, müssen eine übersetzte Geburtsurkunde sowie das Abschlusszeugnis vorgelegt werden, um bei den Behörden gemeldet zu werden.


Ähnlich wie in den USA gehören Kinderbetreuung und Hausarbeit zu den Hauptaufgaben der Au Pairs. Im Normalfall beläuft sich die Arbeitszeit jedoch nur auf 30 Stunden pro Woche. Dafür erhalten die jungen Weltenbummler Unterkunft, Verpflegung und ein wöchentliches Taschengeld von 65 bis 90 €. Pro Woche gibt es außerdem einen freien Tag.

Noch keine Pläne für den Sommer? Auch in den französischen Sommerferien suchen Familien oft nach einer Kinderbetreuung. Für drei Monate haben Weltenbummler dann die Möglichkeit, als Kurzzeit-Au Pair nach Frankreich zu gehen.

Auslandspraktikum

Was, wenn die Eltern nach dem Abitur direkt drängen, in die Ausbildung einzusteigen, man selbst aber eigentlich viel lieber erstmal die Welt entdecken möchte? Dann könnte ein Auslandspraktikum der perfekte Kompromiss sein! Großer Pluspunkt: Wer diesen Weg wählt, schmückt seinen Lebenslauf mit angesehenem Mehrwert.


Als mehrmonatiger Mitarbeiter in einem festen Unternehmen haben Praktikanten im Ausland die Möglichkeit, ins Berufsleben reinzuschnuppern und gleichzeitig einmalige Erfahrungen zu sammeln. Bevor es losgeht, sollten sich die Reiselustigen jedoch eine Frage beantworten: Was möchte ich machen? Die Antwort wird das “Wo” nämlich deutlich beeinflussen.

Leben im Ausland

Allein im Ausland leben – was heißt das eigentlich? Ob in einer eigenen Wohnung oder in der WG; weit weg von zu Hause sind die Praktikanten für sich selbst verantwortlich und haben für sich selbst zu sorgen. Neben Vorabkosten wie Hin- und Rückflug, Visum (hier auf Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung achten) und Versicherungen dürfen Alltagskosten für Verpflegung, Unterkunft, Internet, Handy-SIM etc. nicht unterschätzt werden.

Knapp bei Kasse? Wessen Sparschwein nicht allzu große Summen hergibt und wer auch nicht mit einem kostendeckenden Praktikumsgehalt rechnet, kann beispielsweise auf Stipendien zurückgreifen.

Die Bewerbung

Traumpraktikum gefunden? Dann nichts wie bewerben! Wie in Deutschland gehören auch im Ausland der Tabellarische Lebenslauf (CV), ein Motivationsschreiben und das Anschreiben (Cover Letter) zu den nötigen Unterlagen.

Sofern der Bewerber die Landessprache des Praktikumziels beherrscht, sollte die Bewerbung natürlich auch in dieser verfasst sein. Bei größeren, internationalen Unternehmen werden meist ebenso englischsprachige Bewerbungen akzeptiert. Wichtig ist grundsätzlich, die eigenen Sprachkenntnisse realistisch einzuschätzen.

Praktikum ja, aber wohin?

Natürlich sollten junge Reisende ihr Auslandspraktikum in einem Land durchführen, das ihnen grundsätzlich als Urlaubsziel gefallen würde. Doch auch die Branche des Praktikums spielt eine große Rolle.

Zu den beliebtesten Destinationen für ein Auslandspraktikum zählen England, Argentinien und China. Kein Wunder; schließlich decken diese Länder essentielle Arbeitsmärkte ab. Um herauszufinden, welche Top-Destination für wen die richtige ist, haben unsere Reiseexperten die Top 3 genauer unter die Lupe genommen:

Die beliebtesten Städte und Arbeitsbereiche Englands im Überblick. Hier sind die Chancen auf einen Praktikumsplatz am höchsten.


England – eine Fusion aus atemberaubenden Landschaften und dynamischem Stadtleben: Während Naturphänomene wie die Jurassic Coast zum Träumen einladen, zählen Städte wie London und Manchester zu den modernsten Metropolen Europas!

Da wundert es nicht, dass sich jährlich hunderte Deutsche für ein Auslandspraktikum zwischen Fish & Chips und Tea-Time entscheiden. Ein weiterer Vorteil: England gehört trotz Brexit-Votum noch immer zur EU – ein Visum ist für Deutsche somit nicht notwendig.

Arbeiten in England – Immer am Ball bleiben

Grundsätzlich unterscheidet sich der Arbeitsalltag in England nicht groß zu dem in Deutschland: Praktikanten arbeiten maximal 40 Stunden pro Woche, wobei ein Praktikum in der Regel ein bis sechs Monate dauert. Die Arbeitskleidung ist meist etwas formeller; hier können Praktikanten am ersten Tag einen guten Eindruck hinterlassen.

Schön freundlich: Kritik wird in England sehr höflich ausgedrückt. Meist wird sie nicht direkt geäußert, sondern in Fragen formuliert: “Meinst du, es wäre ein Mehrwert, dem Text eine Tabelle beizulegen?”

Zudem können Bewerber Punkte sammeln, indem sie wenige Tage nach der Bewerbung im Unternehmen anrufen und sich höflich nach dem Stand der Bewerbung erkundigen. Das zeugt von einem interessierten und engagierten Geist.

Hoch die Tassen oder Sightseeing?

In der Freizeit haben Auslandspraktikanten die Möglichkeit, in die Kultur und das Leben Englands einzutauchen. Während die Weltenbummler im Alltag traditionelle Pubs entdecken oder Fußballspiele besuchen können, laden Attraktionen wie der Big Ben in London, der Brighton Palace Pier und das Rathaus in Manchester zum Sightseeing ein.

Die beliebtesten Bereiche für einen Praktikumsplatz in Argentinien im Überblick.


Als zweitgrößtes Land in Südamerika lockt Argentinien mit einer Kombination aus aufregendem Stadtleben und unbezahlbaren Naturpanoramen. Vor allem Buenos Aires und Patagonien gelten unter Touristen und Einheimischen als Highlights, wenn es um einmalige Erfahrungen geht.

Wer den argentinischen Lebensstil hautnah erleben und in den Alltag eintauchen möchte, hat bei einem Auslandspraktikum beste Möglichkeiten dazu. Das Beste: Es ist nicht unbedingt ein Visum nötig. Bei Einreise erhalten Weltenbummler einen Stempel in den Reisepass, der einen dreimonatigen Aufenthalt erlaubt. In dieser Zeit dürfen auch unbezahlte Praktika angenommen werden. Für ein bezahltes Praktikum muss allerdings ein entsprechendes Visum beantragt werden.

Visa Run: Wer sein unbezahltes Praktikum länger als drei Monate durchführen möchte, kann kurz aus- und dann wieder einreisen. Der Stempel wird dann erneuert und gilt weitere drei Monate.

Buntes Argentinien

So vielfältig die Landschaften in Argentinien, so vielfältig ist dort auch der Arbeitsmarkt. Obwohl Dienstleistungs- und Industriesektor mit 61 bzw. 28 % am größten sind, fällt auch der Landwirtschaft eine bedeutende Rolle zu: Insgesamt 10 % trägt dieser zum BIP bei. Zum Vergleich: In Deutschland macht die Landwirtschaft gerade mal 0,8 % aus.

Egal für welchen Job sich Praktikanten entscheiden; in der Regel arbeiten die Argentinier sechs bis acht Stunden pro Tag, wobei zwei Tage in der Woche frei sind – kein großer Unterschied zum deutschen Arbeitsalltag also.

In der Freizeit lädt Argentinien zum ausgiebigen Entdecken ein: Ob ein Sightseeing-Trip durch die Hauptstadt Buenos Aires, eine Reise nach Iguaçu – zu den größten Wasserfällen der Erde – oder der Genuss kulinarischer Fusionen aus italienisch-spanischer Küche; hier wird das Herz eines jeden Reise-Fans höher schlagen.

Die beliebtesten Städte und Arbeitsbereiche Chinas im Überblick. Hier sind die Chancen auf einen Praktikumsplatz am höchsten.


Fremde Sitten, fremde Sprache, fremde Kultur – wohl kaum ein Land auf der Welt unterscheidet sich so sehr vom europäischen Kontinent wie China. Mit einem Auslandspraktikum im Land der Mitte betreten Weltenbummler hier eine ganz andere Welt.

Um als Praktikant nach China zu gehen, benötigen junge Menschen nicht nur eine große Portion Mut und Neugier, sondern vor allem auch stabile Nerven; denn die Beantragung des benötigten Arbeitsvisums (Z-Visum) erweist sich immer wieder als kompliziert.

Z-Visum umgehen: Praktikumsplatz ohne Vergütung sicher? Hier reicht das F-Visum. Mit diesem dürfen sich Besucher bis zu 6 Monate in China aufhalten, aber eben kein Gehalt bekommen. Vorsicht: Manchmal einigen sich Arbeitgeber und -nehmer darauf, trotz F-Visum das Gehalt in bar auszuzahlen! Das ist illegal und kann über Strafzahlung bis hin zur Ausweisung führen.

Fleißige Chinesen

Der Arbeitsalltag entspricht einer 40-Stundenwoche. Oft arbeiten Chinesen jedoch pro Woche durchschnittlich 3,3 Stunden länger, wobei die Überstunden nicht entlohnt werden. Übrigens: Großstädte wie Hong Kong, Peking und Shanghai zählen zu den weltweit wichtigsten Wirtschafts- und Technikzentren – umso beliebter sind sie für ein Praktikum.

Um eine Stelle zu ergattern, sollte die Bewerbung aus Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnissen bestehen; auf Englisch oder Mandarin. Außerdem sind Empfehlungsschreiben von Professoren, Lehrern und branchenrelevanten Kontakten sehr hilfreich.

Freizeitgestaltung im Land der Mitte

Kulinarik wird in China großgeschrieben! Auf die Frage, welche Sehenswürdigkeiten man sich nicht entgehen lassen sollte, wird auch gern mit einem angesehenen Restaurant geantwortet. Dabei gilt: Je länger die Schlange davor, desto besser das Angebot darin! Wer sich dennoch für Kultur und Attraktionen Chinas interessiert, sollte sich einen Besuch der Chinesischen Mauer und der Terrakotta Armee nicht nehmen lassen.


FAZIT: Abi geschafft – was nun?

12 bzw. 13 Jahre haben sich die Abiturienten durch Aufsätze, Formeln und Übersetzungen gequält – und gelten nun als eine der klügsten Schichten unserer Gesellschaft. Nach all dem Stress, Schweiß und den Tränen ist es klar, dass nun der Wunsch nach Freiheit aufkommt. Und wo finden junge Träumer diese wohl eher als in der großen, weiten Welt?

 

Au Pair: Großes Erlebnis für kleines Budget

Nach dem Schulabschluss steht den Abiturienten die Welt offen – dafür muss mittlerweile nicht einmal mehr das Sparschwein voll sein. Ein Auslandsaufenthalt als Au Pair ermöglicht es jungen Weltenbummlern, für kleines Geld am Leben fremder Gesellschaften teilzunehmen und in aufregende Kulturen einzutauchen.

Im Gegenzug für Kinderbetreuung und Hausarbeit erhalten Au Pairs ein eigenes Zimmer und Vollzeitverpflegung sowie ein wöchentliches Taschengeld, mit welchen sich die Kosten für den Aufenthalt sehr gut decken lassen. Im Schnitt bleiben sogar rund 8.000 € übrig, um zu reisen und einen großen Shopping-Bummel zu unternehmen.

Work & Travel: Ein Jahr, ein Land, eine Erinnerung fürs Leben

Gibt es für Globetrotter etwas Schöneres, als ein Land ein ganzes Jahr lang intensiv von Nord bis Süd zu entdecken? Mit Bus oder Auto reisen Work & Traveller im Abstand weniger Wochen oder Monate von Ort zu Ort und finanzieren sich dort mit verschiedensten Jobs die Weiterreise. Unsere Reiseexperten empfehlen, die Hälfte des Aufenthaltes zu arbeiten und die andere Hälfte zu reisen, um das Land in all seinen Facetten entdecken zu können.

Je nach Destination liegen die Kosten für Flug, Unterkunft und Verpflegung jedoch über dem Mindestlohn des Landes – deshalb sollten Weltenbummler sich bereits vor der Reise ein Budget von bis zu 3.200 €* ansparen; auch für den Fall, dass zwischenzeitlich kein Job gefunden wird. Wer klug haushaltet, kann hingegen aus einigen Ländern sogar mit mehr Geld zurückkehren, als für die Reise bezahlt wurde.

Auslandspraktikum: Arbeitserfahrung der anderen Art

Oft stehen Abiturienten vor einem Konflikt: Auf Reisen gehen und die Freiheit genießen oder den ersten Schritt ins Arbeitsleben wagen? Ein Auslandspraktikum bietet an dieser Stelle den besten Kompromiss. Als Teil eines Teams können Abenteuerlustige den Arbeitsalltag einer ganz anderen Welt kennenlernen und in ihrer Freizeit das Land entdecken.

Zwar ermöglicht es ein Auslandspraktikum, Kultur und Menschen hautnah zu erleben, jedoch handelt es sich hierbei unter Umständen um die teuerste Art des Auslandsaufenthaltes nach dem Abitur: Denn nicht immer wird die harte Arbeit auch vergütet. Unterkunft, Verpflegung und Freizeitaktivitäten müssen natürlich trotzdem bezahlt werden – wobei die Lebensunterhaltungskosten oft teurer sind als in Deutschland.

Travelcircus-Fazit: Wer möglichst viel von einem Land entdecken möchte und unter Umständen bereits einiges gespart hat, ist mit einem Work & Travel-Aufenthalt bestens bedient. Wer hingegen ins alltägliche Leben einer Familie eintauchen möchte, kann Erfahrungen als Au Pair sammeln und gleichzeitig den Geldbeutel schonen. Lieber schon Pluspunkte für den Lebenslauf sammeln? Dann könnte ein Auslandspraktikum die richtige Wahl sein.

* finanzieller Nachweis für Australien (Pflicht). Weicht je nach Destination ab.

Kommentieren Sie den Artikel

Please enter your comment!
Please enter your name here